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Was verbindet Martin Binder mit dem Forstsee? Ist es etwa das schöne Wetter? Die einfache Strecke? Oder das Ordnungsamt? Nein, denn diesmal war das Auto der Binders sogar ordnungsgemäß abgestellt. Was könnte es sonst sein, das Martin "Bindi" Binder, den mittlerweile aus meiner Sicht alten Burgenländer, mit dem schönen Mittelkärntner See, der fast unter der Wörtherseenordautobahn liegt, verbindet? Ich hab's! Der 8. KOLV-Cup-Lauf 2023!
Es war einmal ein kleiner Junge mit frischer, neugeschnittener, komischer Frisur. Ein paar Tage früher sah er wie Jesus aus, so lange war sein Bart und so unkämmt das Haar. Doch heute musste er früh aufstehen. Er veranstaltet nämlich einen Wettkampf. Einen Ländervergleichskampf zwischen Kärnten und der Steiermark. Sein Name war Binder, Martin Binder. In den Monaten davor koordinierte er die Erweiterung einer sehr populären Orientierungslaufkarte, egal ob bei Kaderathleten oder sonstigen Alterskategorien, egal ob Jung oder Alt. Es ist für jeden was dabei, bei der Karte am Forstsee. Zumindest bei der alten Version der Karte. Diese war geprägt von einem eher flacheren Terrain mit exzellenter Belaufbarkeit im Gelände, kaum behinderndes Dickicht und guten Orientierungsmöglichkeiten über die ganze Karte hinweg. Zwischendurch gab es Hügel mit dicht konzentrierter Felsen- und Steinanzahl. Auf den neuen Teilen der Karte, vorallem im Osten, in dem dieser KOLV-Cup und Ländervergleichskampf ausgetragen wurde, war es ein bisschen durchwachsener. Nicht nur vom Dickhicht her. Die Anzahl der Wege war begrenzt, es gab viele kleine, eingezeichnete Miniwege, auch bekannt als Trampelpfade, die sehr gut zur Orientierung waren, aber man schnell den Überblick verlor. Dazu verdoppelte oder verdreifachte sich die Anzahl der Stein- und Felsformationen und es konnte vorkommen, dass man auf einer Klippe stand und nicht weiß, wie man da jetzt runterkommen soll. Mit den Felsen verdoppelte sich auch die Anzahl der Höheninformationen auf der Karte. Der Bahnleger, also Österreichs Elite-Kursleger Martin Binder, machte es nicht gerade einfacher, sondern um sehr vieles schwerer. Er schaffte es auf einem schon ohnehin anspruchsvollen Gebiet einen noch anspruchsvolleren Langdistanz-Kurs zu legen und zu setzen. Selbst ich, als erfahrener Langdistanzläufer in nationalen Wettkämpfen, war überfordert, als ich die Karte beim Start in meine Hände bekommen habe. Diese Karte war von Samuele Curzio und Nicolas Kastner so detailreich dargestellt, dass da definitiv Potential für zukünftige Wettkämpfe besteht. Aber kommen wir zurück zum 8. KOLV-Cup, der noch dazu als Vergleichskampf zwischen den freund- und feindseligen Parteien des Steirischen- und Kärntner Orientierungslaufverbandes dient. Dieser Lauf war lang. Und schwer. Langdistanz á la Martin Binder halt. Dieser hat eine gefinkelte Elite-Strecke gebastelt. Die Stecke ging quasi einmal um den Forstsee. Und dann noch, bei den Herren, mit einem Kartenwechsel und einer Zuschauerstrecke eine Langdistanzwürdige-Länge in das "neue" Gebiet. Das sagt sich jetzt so einfach, aber es war wirklich schwer und langwierig. Martin brauchte allein zum setzen der Posten zwei bis zweieinhalb Stunden und zum Absammeln fast genauso lang. Und das heißt schon was. Die Junior-Strecken für die jungen Hüpfer waren nicht gerade einfacher. Ich glaube die Maxi-Binders wollten es den Mini-Bindis einfach schwer machen, damit der Lorenz nicht mehr aus dem Wald kommt, glaub ich. Aber trotzdem war diese Veranstaltung aus Sicht der Veranstalter lukrativer als gedacht. Vielleicht war es sogar der am besten besuchte KOLV-Cup in den vergangenen paar Jahren.
Nun kommen wir zu den Ergebnissen:
Ich hab keine Lust die Ergebnisse alle aufzuschreiben, deswegen ein Link:
https://www.oefol.at/anne/?p=1&q=3&id=4199
Bei diesem Link kann man einerseits die Ergebnisse und Zwischenzeiten nachschlagen, andererseits auch einige Routen und Strecken auf Livelox nachschauen. Kärnten hat im Ländervergleichskampf gewonnen jedenfalls. Mit Abstand. Und das liegt sicher nicht daran, weil es in Kärnten veranstaltet wurde. Nein.
